Wie wird Psoriasis diagnostiziert?

Besteht der Verdacht auf Psoriasis, ist der Hautarzt (Dermatologe) der richtige Ansprechpartner für eine sichere Diagnose. In den meisten Fällen erkennt ein erfahrener Arzt die chronische Hautkrankheit bereits anhand der typischen Hautveränderungen und eines ausführlichen Gesprächs. Eine professionelle Abklärung ist wichtig, um Psoriasis von anderen Hautleiden wie Ekzemen oder Pilzinfektionen abzugrenzen und die passende Behandlung einzuleiten.

Der erste Schritt bei der Psoriasis-Diagnose: Gespräch und körperliche Untersuchung

Am Anfang der Psoriasis-Diagnose steht ein ausführliches Gespräch, die sogenannte Anamnese. Ihr Arzt fragt Sie nach Ihren genauen Beschwerden, deren Dauer und möglichen Auslösern. Auch ob bereits Familienmitglieder von Psoriasis betroffen sind, ist eine wichtige Information, da eine erbliche Veranlagung eine Rolle spielt. Anschließend folgt eine gründliche körperliche Untersuchung. Der Arzt begutachtet die betroffenen Hautstellen genau und achtet auf die charakteristischen Merkmale der chronischen Hautkrankheit. Auch Ihre Finger- und Fußnägel werden sorgfältig untersucht, da Veränderungen wie kleine Dellen oder Verfärbungen auf eine Psoriasis mit Nagelbeteiligung hinweisen können.

Mehr zu den vielfältigen Anzeichen der Erkrankung erfahren Sie auf der Seite zu den Symptomen und Ursachen von Psoriasis.

Ein Arzt untersucht die Hand eines Patienten mit Verdacht auf Psoriasis

Typische Hautphänomene bei Psoriasis sichern die Diagnose

Ein erfahrener Hautarzt erkennt Psoriasis (Schuppenflechte) oft an charakteristischen Hautzeichen, die sich beim vorsichtigen Kratzen an den schuppigen Hautstellen (Plaques) zeigen:

  • Kerzenwachs-Phänomen bei Psoriasis:
    Wird die oberste Schuppenschicht vorsichtig gelöst, lassen sich die Schuppen wie Kerzenwachs abschilfern – ein wichtiger Hinweis auf Psoriasis.
  • Das letzte Häutchen bei Psoriasis:
    Unter den abgeschabten Schuppen erscheint eine dünne, glänzende Hautschicht, das sogenannte „letzte Häutchen“.
  • Auspitz-Phänomen (blutiger Tau) bei Psoriasis:
    Entfernt man auch diese letzte Schicht, treten punktförmige Blutungen auf. Dieses Zeichen gilt als sicherer Beweis für Psoriasis.

Wann sind weitere Untersuchungen bei Psoriasis notwendig?

In den meisten Fällen reicht das klinische Bild für eine eindeutige Diagnose aus. Weitere Untersuchungen sind nur nötig, wenn Begleiterkrankungen wie eine Gelenkbeteiligung (Psoriasis-Arthritis) vermutet werden.

Hautprobe (Biopsie) bei Verdacht auf Psoriasis

Wenn das Hautbild nicht eindeutig ist, kann der Hautarzt eine kleine Gewebeprobe (Biopsie) entnehmen. Dies erfolgt unter örtlicher Betäubung und ist ein kurzer, unkomplizierter Eingriff. Im Labor wird die Probe untersucht, um Schuppenflechte sicher von anderen Hauterkrankungen wie Ekzemen oder Pilzinfektionen abzugrenzen.

Blutuntersuchungen bei Psoriasis: Was verrät das Blut?

Einen speziellen Bluttest, der Psoriasis direkt nachweist, gibt es nicht. Blutuntersuchungen werden eingesetzt, um Entzündungswerte im Körper zu bestimmen und andere Erkrankungen auszuschließen. Bestehen zusätzlich Gelenkschmerzen, helfen Blutwerte dabei, eine Psoriasis-Arthritis von einer rheumatoiden Arthritis abzugrenzen. Zudem sind Blutkontrollen wichtig, um vor und während einer innerlichen (systemischen) Therapie die Organfunktionen zu überwachen.

Bildgebende Verfahren bei Psoriasis-Arthritis

Besteht der Verdacht, dass auch die Gelenke von der Entzündung betroffen sind (Psoriasis-Arthritis), können bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgenaufnahmen eingesetzt werden. Sie machen Veränderungen an den Gelenken sichtbar und helfen dem Arzt, das Ausmaß der Gelenkbeteiligung bei Psoriasis (Schuppenflechte) zu beurteilen.

Den Schweregrad von Psoriasis bestimmen für die richtige Therapie?

Nach der gesicherten Psoriasis-Diagnose ist es entscheidend, den Schweregrad der Erkrankung zu bestimmen, da davon die Wahl der passenden Behandlung abhängt. Ihr Arzt beurteilt, wie groß die betroffene Hautfläche ist (BSA-Wert), wie stark Rötung, Dicke und Schuppung der Plaques sind (PASI-Score) und wie sehr die chronische Hautkrankheit Ihre Lebensqualität beeinträchtigt (DLQI-Fragebogen). Diese umfassende Bewertung stellt sicher, dass Sie eine auf Ihre individuelle Situation zugeschnittene Behandlung erhalten.