Die sogenannte nicht-röntgenologischer Spondyloarthritis (kurz: nr-axSpA) zählt zu den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen der Wirbelsäule. Sie unterscheidet sich von der klassischen Form, der röntgenologischen axialen Spondyloarthritis, die auch ankylosierende Spondyloarthritis oder Morbus Bechterew genannt wird (hier mehr über die Diagnosemethoden der ankylosierenden Spondyloarthritis erfahren). Denn anders als bei Morbus Bechterew lässt sich die Erkrankung in diesem Stadium nicht anhand eines Röntgenbilds nachweisen. Das erschwert die Diagnose, macht sie aber nicht unmöglich.
Entscheidend, auch für die Unterscheidung zwischen nicht-röntgenologischer axialer Spondyloarthritis und Morbus Bechterew, ist das Zusammenspiel aus den Gesprächen mit dem Arzt und körperlichen Untersuchungen, die Laborwerte und moderne bildgebende Verfahren, beispielsweise eine Magnetresonanztomografie (MRT) einschließen.
Bei anhaltenden Rückenschmerzen wird der Hausarzt wahrscheinlich eine Überweisung zu einem Facharzt für Rheumatologie ausstellen. Dieser befragt den Patienten ausführlich dazu, seit wann die Beschwerden bestehen, wie sie sich im Alltag äußern und ob es ähnliche Erkrankungen in der Familie gibt. Typisch für nr-axSpA sind Rückenschmerzen, die sich durch Bewegung bessern, aber in Ruhe – besonders nachts – zunehmen. Auch eine ausgeprägte Morgensteifigkeit gehört zu den Hinweisen, auf die der Arzt achtet. Erfahren Sie mehr über die typischen Symptome bei nicht-röntgenologischer Spondyloarthritis.
Zunächst prüft der Rheumatologe bei anhaltenden Beschwerden, ob und wie stark die Beweglichkeit der Wirbelsäule eingeschränkt ist. Auch Druckschmerzen an bestimmten Stellen, zum Beispiel an den Sehnenansätzen, können auf eine Entzündung hinweisen. Wichtig: Nicht jeder Rückenschmerz ist entzündlich! Deshalb müssen viele andere Ursachen ausgeschlossen werden, bevor die Diagnose „nicht-röntgenologische axiale Spondyloarthritis“ gestellt werden kann. Hierfür stehen dem Arzt verschiedene Optionen zur Verfügung, vom Blutbild über Röntgenbilder bis zu anderen modernen bildgebenden Verfahren wie der Magnetresonanztomografie (MRT).

Auf dem Röntgenbild gut sichtbar sind Schäden am Knochen. Im frühen Stadium verursacht die rheumatisch-entzündliche Erkrankung jedoch noch keine sichtbaren Schäden – die bloße Entzündung im Bereich der Kreuz-Darmbein-Gelenke (Iliosakralgelenke) oder der Wirbelsäule ist im klassischen Röntgenbild nicht zu erkennen. Deshalb kommen bei chronischen Rückenschmerzen von jungen Erwachsenen im Alter von 20–40 Jahren auch andere bildgebende Verfahren zum Einsatz, um eine axiale Spondyloarthritis festzustellen oder auszuschließen.
Im Labor kann das Blut auf Entzündungsmarker, also Hinweise auf das Vorliegen einer Entzündung, untersucht werden. So deuten z. B. erhöhte Werte des sogenannten C-reaktiven Proteins (CRP) oder eine beschleunigte Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) auf eine entzündliche Aktivität im Körper hin. Möglich ist im Rahmen der Blutuntersuchung auch ein Gentest: Etwa 80–90% aller Betroffenen von axialer Spondyloarthritis tragen ein genetisches Merkmal namens HLA-B27. Dennoch ist das Vorliegen dieses Merkmales noch keine Diagnose, denn HLA-B27 kann auch bei gesunden Menschen vorkommen.
Die Magnetresonanztomografie (MRT) ist ein zentrales Verfahren, um nr-axSpA zu erkennen. Anders als beim Röntgen lassen sich hier auch Entzündungen sichtbar machen, die noch keine dauerhaften Schäden verursacht haben. Besonders die Kreuz-Darmbein-Gelenke werden mit MRT untersucht – Entzündungszeichen in diesem Bereich können den Verdacht auf eine nicht-röntgenologische axiale Spondyloarthritis bestätigen.
Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto eher kann eine gezielte Behandlung beginnen. So lassen sich Beschwerden lindern, die Beweglichkeit erhalten und eine mögliche Verschlechterung bremsen. Wer also über längere Zeit unter unklaren Rückenschmerzen leidet – insbesondere in jungen Jahren – sollte nicht zögern, sich an einen Facharzt zu wenden.
Erfahren Sie hier mehr über moderne Behandlungsmöglichkeiten bei nr-axSpA.