Therapie bei ankylosierender Spondylitis (Morbus Bechterew)

Rückenschmerzen, Entzündungen und Bewegungseinschränkungen: Die ankylosierende Spondylitis kann den Alltag erheblich beeinflussen – vor allem, wenn sie unbehandelt bleibt. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Therapie lassen sich Schmerzen lindern, das Fortschreiten der Erkrankung bremsen und die Lebensqualität deutlich verbessern.

Der Arzt erklärt verschiedene Therapieoptionen bei ankylosierender Spondylitis (Morbus Bechterew)

Welche Ziele verfolgt die Behandlung bei Morbus Bechterew?

Die Behandlung zielt darauf ab, die Entzündung zu kontrollieren, Schmerzen zu reduzieren und die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu erhalten. Eine frühzeitige Therapie kann verhindern, dass sich entzündete Gelenke verknöchern – das zentrale Risiko bei ankylosierender Spondylitis.

Zurück zur Seite: Wie wird ankylosierende Spondylitis diagnostiziert?

Welche Therapieoptionen gibt es bei ankylosierender Spondylitis?

Die Therapie besteht meist aus mehreren Bausteinen – individuell angepasst an Beschwerden, Krankheitsverlauf und Lebenssituation. Dazu gehören:

  • Bewegung und Physiotherapie
  • Medikamentöse Behandlung
  • Biologika-Therapie bei schwerem Verlauf
  • Ergänzende Maßnahmen

Warum ist Bewegung so wichtig bei Morbus Bechterew?

Regelmäßige Bewegung ist der wichtigste nicht-medikamentöse Bestandteil der Therapie bei der entzündlichen Rückenerkrankung. Spezielle Übungen helfen, die Wirbelsäule beweglich zu halten, Verspannungen zu lösen und die Haltung zu verbessern.

Empfohlen werden:

  • tägliches Dehnen und Mobilisieren
  • gezieltes Rückentraining
  • Physiotherapie unter Anleitung
  • funktionelle Bewegungsübungen bei Rheuma-Spezialisten

Sportarten wie Schwimmen, Nordic Walking oder Yoga sind ebenfalls sinnvoll – sofern keine akute Entzündung vorliegt.

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Welche Medikamente helfen gegen die Symptome von Morbus Bechterew?

Zur Linderung der Beschwerden kommen zunächst sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) zum Einsatz – etwa Ibuprofen oder Naproxen. Sie wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Wenn NSAR nicht ausreichen oder nicht vertragen werden, kommen weitere Medikamente infrage – darunter eine kurzzeitige Therapie mit Kortison (gezielte Injektion) und bei schweren Verläufen moderne Biologika.

Wann werden Biologika bei ankylosierender Spondylitis eingesetzt?

Biologika sind biotechnologisch hergestellte Wirkstoffe, die gezielt in das fehlgeleitete Immunsystem eingreifen. Sie blockieren bestimmte Botenstoffe der Entzündung, zum Beispiel TNF-alpha oder Interleukin-17.

Biologika kommen zum Einsatz, wenn die Lebensqualität durch eine stark aktive Erkrankung mit ausgeprägten Entzündungszeichen im MRT erheblich beeinträchtigt ist und NSAR keine ausreichende Wirkung zeigen.

Biologika sind als Fertigspritzen, Fertigpens oder Infusionen verfügbar und werden meist langfristig eingesetzt.

Welche Rolle spielen Kortison und Basistherapeutika für rheumatische Erkrankungen in der Behandlung von Morbus Bechterew?

Kortisonpräparate können kurzfristig bei starken Beschwerden gezielt in entzündete Gelenke gespritzt werden – zum Beispiel bei einer akuten Sakroiliitis. Eine dauerhafte Einnahme wird jedoch wegen möglicher Nebenwirkungen vermieden.

Klassische Basistherapeutika wie Methotrexat oder Sulfasalazin werden bei ankylosierender Spondylitis nur eingesetzt, wenn auch periphere Gelenke (z. B. Knie, Schultern) betroffen sind. Sie wirken nicht auf die Entzündung an der Wirbelsäule.

 

Was können Betroffene selbst zur Therapie beitragen?

Neben der ärztlichen Behandlung können Patienten selbst aktiv werden. Dazu gehören:

  • regelmäßige Bewegung
  • Verzicht auf Nikotin
  • Gewichtskontrolle
  • gezielte Entspannung (z. B. Atemübungen)
  • Teilnahme an Reha-Angeboten oder Selbsthilfegruppen

Auch eine konsequente Medikamenteneinnahme und regelmäßige Kontrolltermine beim Rheumatologen sind wichtig.

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Was passiert, wenn die Therapie nicht ausreicht?

Falls die Beschwerden trotz Behandlung fortbestehen oder sich verschlechtern, sollte erneut ein Facharzt für Rheumatologie aufgesucht werden. Dieser kann feststellen, ob die Medikamente richtig dosiert sind, eine andere Wirkstoffklasse, zum Beispiel ein anderes Biologikum, infrage kommt oder weitere Untersuchungen notwendig sind.

Antworten auf häufige Fragen zur Behandlung finden Sie im Bereich FAQ.