Was ist ankylosierende Spondylitis?

Chronische Rückenschmerzen in jungen Jahren – besonders nachts oder morgens – können auf eine entzündlich-rheumatische Erkrankung hinweisen: die ankylosierende Spondylitis, auch bekannt als Morbus Bechterew. Diese Form von axialer Spondyloarthritis betrifft meist Menschen zwischen 20 und 40 Jahren und verursacht entzündliche Rückenschmerzen, die sich in Ruhe verschlimmern, aber durch Bewegung bessern.

Eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule

Die ankylosierende Spondylitis ist eine Form der axialen Spondyloarthritis, also einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung des Achsenskeletts. Dabei kommt es zu Entzündungen an der Wirbelsäule und den Kreuz-Darmbein-Gelenken (Iliosakralgelenken). Diese chronisch-entzündlichen Rückenschmerzen können langfristig zu Verknöcherungen (Ankylose) führen – also zu einer Versteifung der Wirbelsäule.

Anders als bei der nicht-röntgenologischen axialen Spondyloarthritis (nr-axSpA), die als Frühform gilt, sind bei der ankylosierenden Spondylitis bereits strukturelle Veränderungen im Röntgenbild sichtbar. Deshalb wird sie auch als „röntgenologische axiale Spondyloarthritis“ bezeichnet.
Erfahren Sie hier mehr über die Unterschiede zur nicht-röntgenologischen axialen Spondyloarthritis.







Darstellung zentraler Strukturen des Achsenskeletts neben der Wirbelsäule – dem Bereich, der bei Morbus Bechterew (ankylosierender Spondylitis) typischerweise betroffen ist 

Was passiert im Körper bei ankylosierender Spondylitis?

Bei Morbus Bechterew – einer Autoimmunerkrankung junger Erwachsener – richtet sich das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen, insbesondere gegen Gelenke und Sehnenansätze entlang der Wirbelsäule. Als Reaktion auf die Entzündungen produziert der Körper vermehrt Knochenmaterial. Die Folge: Die betroffenen Bereiche verknöchern und verlieren an Beweglichkeit.

Häufig beginnt die Erkrankung im Bereich des Kreuzbeins und breitet sich entlang der Wirbelsäule aus – besonders häufig ist die Brustwirbelsäule betroffen. In manchen Fällen kann die axiale Entzündung auch andere Organe betreffen. Typische Begleiterkrankungen sind:

Wer bekommt Morbus Bechterew?

Etwa 80% der Betroffenen entwickeln erste Anzeichen einer ankylosierenden Spondylitis zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr – also genau in der Lebensphase, in der viele noch nicht an chronische Erkrankungen denken. Sowohl Männer als auch Frauen sind betroffen. Bei Frauen verläuft die Erkrankung jedoch häufiger „atypisch“, was die Diagnose erschweren kann.

Weitere Informationen zu möglichen Auslösern und genetischen Risikofaktoren finden Sie auf der Seite Symptome und Ursachen.

So unterscheiden sich die Symptome von Morbus Bechterew von anderen Rückenschmerzen?

Typisch für ankylosierende Spondylitis: Die Schmerzen verschlechtern sich in Ruhe, besonders nachts oder morgens – ganz anders als bei Verspannungen oder Fehlhaltungen. Bewegung hingegen bringt Linderung. Was genau hinter diesen Beschwerden steckt, erfahren Sie auf der Seite Symptome und Ursachen.

Ankylosierende Spondylitis früh erkennen – und handeln

Die Erkrankung ist zwar nicht heilbar, lässt sich aber positiv beeinflussen – besonders dann, wenn sie frühzeitig erkannt wird. Moderne Therapien wie Biologika können gezielt gegen die Entzündung wirken und helfen, Beweglichkeit und Lebensqualität zu erhalten.

Wie die Diagnose abläuft, welche Therapiemöglichkeiten es gibt und was im Alltag wichtig ist, erfahren Sie hier: