Ihr Arzt bespricht mit Ihnen verschiedene Therapieoptionen bei Morbus Crohn – abhängig von Ihrem Beschwerdebild, Schwere und Ausbreitung der Darmentzündung

Welche Therapieoptionen gibt es bei Morbus Crohn?

Morbus Crohn ist bislang nicht heilbar. Doch es gibt wirksame Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern, Entzündungen zu kontrollieren und die Lebensqualität langfristig zu erhalten. Ziel jeder Therapie ist es, die akuten Krankheitsschübe zu stoppen und das erneute Aufflammen der Entzündung zu verhindern. Dabei richtet sich die Behandlung immer nach dem individuellen Krankheitsverlauf, der Schwere der Symptome und möglichen Begleiterkrankungen.

In der Regel setzt die Behandlung zunächst auf Medikamente, die das überaktive Immunsystem regulieren. Kommt es zu Komplikationen oder sprechen Betroffene nicht ausreichend auf Medikamente an, kann auch ein chirurgischer Eingriff notwendig werden.

Sie möchten verstehen, wie Morbus Crohn erkannt wird? Dann lesen Sie weiter auf der Seite Wie wird Morbus Crohn diagnostiziert.

Welche Medikamente kommen bei Morbus Crohn zum Einsatz?

Die medikamentöse Therapie ist ein zentraler Bestandteil der Behandlung. Dabei kommen je nach Krankheitsphase verschiedene Wirkstoffe zum Einsatz.

In akuten Schüben helfen entzündungshemmende Medikamente wie Kortikosteroide, um die Beschwerden rasch zu lindern. Allerdings sind diese Wirkstoffe nicht für den langfristigen Einsatz geeignet. Deshalb wird in der sogenannten Erhaltungstherapie, während beschwerdearmen oder -freien Krankheitsphasen, auf andere Substanzen umgestellt. Hierzu zählen Medikamente, die das Immunsystem herunterregulieren, die sogenannten Immunsuppressiva. Durch die Dämpfung der Immunaktivität beugen sie neuen Schüben vor.

Was passiert, wenn die Standardtherapie nicht mehr ausreichend wirkt?

Bei Morbus Crohn mit schwerem Krankheitsverlauf, wenn entzündungshemmende Medikamente nicht mehr ausreichend wirken oder bei Allergien gegen diese Standardtherapien können fortgeschrittenere Arzneimittel wie die sogenannten Biologika zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um biotechnologisch hergestellte Medikamente, die gezielt in entzündliche Prozesse eingreifen, zum Beispiel durch Blockade des Botenstoffs TNF-alpha oder anderer Signalwege des Immunsystems. Auch Biosimilars, die dem Original-Biologikum in Struktur, Sicherheit und Wirksamkeit sehr ähnlich sind, stehen heute zur Verfügung und bieten eine wirksame und zugleich kostengünstigere Behandlungsoption.

Möchten Sie mehr über die Erkrankung selbst erfahren? Lesen Sie hier: Was ist Morbus Crohn?

Wann ist eine Operation notwendig?

Trotz moderner Therapien kann es bei Morbus Crohn in bestimmten Situationen zu Komplikationen kommen, die einen chirurgischen Eingriff erfordern. Dazu gehören zum Beispiel Fisteln, Abszesse oder Darmverengungen, die sich manchmal nicht mit Medikamenten beheben lassen.

Bei einer Operation werden in der Regel stark entzündete oder verengte Darmabschnitte entfernt. Ziel ist es, die Beschwerden zu lindern und den Alltag der Betroffenen wieder deutlich zu verbessern. Dennoch ist eine Operation kein Ersatz für die medikamentöse Therapie, denn auch nach dem Eingriff besteht das Risiko, dass neue Entzündungen auftreten.

Welche Symptome auf einen akuten Schub hindeuten können, erfahren Sie unter: Symptome und Ursachen von Morbus Crohn.

Was kann ich selbst tun, um die Therapie zu unterstützen?

Neben der ärztlichen Behandlung spielt auch der persönliche Umgang mit der Erkrankung eine wichtige Rolle. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressbewältigung können helfen, das Wohlbefinden zu stabilisieren. Für viele Betroffene ist es zudem hilfreich, Auslöser für Schübe besser kennenzulernen und im Alltag gezielt zu vermeiden.

Auch eine enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Ärzteteam ist entscheidend – etwa durch die regelmäßige Einnahme der verordneten Medikamente und die Teilnahme an Kontrolluntersuchungen. So lassen sich Veränderungen frühzeitig erkennen und die Therapie bei Bedarf anpassen.

Antworten auf viele praktische Fragen finden Sie unter: Morbus Crohn: FAQ.