Welche Therapieoptionen gibt es bei Colitis ulcerosa?

Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED), die den Alltag stark belasten kann – besonders während akuter Schübe. Auch wenn es bislang keine Heilung gibt, stehen heute vielfältige Therapieoptionen zur Verfügung, um die Entzündung im Dickdarm zu kontrollieren und lange beschwerdefreie Phasen zu ermöglichen

Zur Therapie zählen:

  • klassische entzündungshemmende Medikamente
  • Immunsuppressiva
  • Biologika, die gezielt in den Entzündungsprozess eingreifen

Ziel ist es, akute Schübe zu stoppen, die Remission zu fördern und langfristige Komplikationen zu vermeiden.

Was genau Colitis ulcerosa ist, erfahren Sie hier.

 

Mit welchen Zielen erfolgt die Wahl der Behandlung bei Colitis ulcerosa?

Je nach individuellem Krankheitsverlauf und dem Ausmaß der Dickdarmentzündung sowie dem bisherigen Ansprechen auf Medikamente können unterschiedliche Maßnahmen gegen Colitis ulcerosa ergriffen werden. Grundsätzlich verfolgt jede Behandlung drei Hauptziele: akute Schübe zu stoppen, die Schleimhaut im Dickdarm zu heilen und eine dauerhafte Remission, das heißt, eine beschwerdefreie Phase zu erreichen. Außerdem soll die Therapie Komplikationen vorbeugen, wie etwa einer Ausdehnung der Entzündung, einer Darmerweiterung (Megakolon) oder einem erhöhten Darmkrebsrisiko.

Auch das psychische Wohlbefinden, die berufliche Leistungsfähigkeit, die Lebensqualität und die Lebensphase (Kinderwunsch etc.) werden in die Therapiewahl mit einbezogen.

Optionen zur Colitis-ulcerosa-Therapie reichen von Antibiotika über Kortison und Immunsuppressiva bis zu Biologika und im Notfall zu chirurgischen Eingriffen

Medikamentöse Möglichkeiten im Überblick

Je nach Schweregrad und Lokalisation der Entzündung kommen unterschiedliche Medikamente zum Einsatz:

  • Antibiotika und Aminosalicylate wirken entzündungshemmend direkt auf die Darmschleimhaut und sind oft Mittel der ersten Wahl bei leichten bis moderaten Verläufen.
  • Kortikosteroide (Kortison) werden eingesetzt, wenn die bisherige Behandlung nicht ausreicht. Kortison kann die akute Entzündung effektiv eindämmen, eignet sich jedoch nicht zur Langzeittherapie.
  • Immunsuppressiva dämpfen das überaktive Immunsystem und beugen Rückfällen vor.
  • Biologika helfen, die Entzündung zu bremsen, indem sie bestimmte Botenstoffe im Körper blockieren.
  • Operation: Kann die Entzündung bei schwersten Verläufen medikamentös nicht kontrolliert werden, ist die Entfernung des Dickdarms erforderlich. Nach einer Entfernung des Dickdarms, kann es sein, dass die Erkrankung nicht erneut auftritt. Nach Entfernung des Dickdarms wird zunächst ein künstlicher Darmausgang angelegt – ein sogenanntes Stoma. Dazu wird vom Ende des Dünndarms zur Bauchhaut ein Ausgang gelegt. Viele Patientin entscheiden sich nach einiger Zeit für eine Rückverlegung. Der Dünndarm wird dann am stehengebliebenen Rest des Mastdarms angenäht. Leider entzündet sich bei einigen Patienten diese Operationsstelle erneut und muss therapeutisch und teils auch operativ behandelt werden.


Wann kommen Biologika zum Einsatz?

Biologika stellen heute eine wichtige Option bei Colitis ulcerosa dar, vor allem wenn andere Medikamente nicht ausreichend wirken oder nicht vertragen werden. Sie greifen gezielt in die Autoimmunprozesse im Darm ein und blockieren beispielsweise entzündungsfördernde Botenstoffe wie TNF-alpha oder Interleukine.


Da Biologika gezielt wirken, ermöglichen sie oft eine nachhaltige Remission – mit teils weniger Nebenwirkungen als konventionelle Immunsuppressiva. Voraussetzung für den Einsatz ist jedoch eine sorgfältige Abklärung und kontinuierliche Kontrolle während der Therapie.

Erfahren Sie mehr über die Therapieoption auf: Was sind Biologika?

Was können Sie selbst bei Colitis ulcerosa tun?

Neben der medikamentösen Therapie können auch Anpassungen des Lebensstils zu einem milderen Verlauf von Colitis ulcerosa beitragen. Dazu gehören eine gesunde, ballaststoffarme Ernährung, ausreichend Bewegung, Stressreduktion sowie eine enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt.

Sie werden mit einem Colitis-ulcerosa-Medikament von Celltrion behandelt? Dann finden Sie hier weitere Informationen zum Alltag mit der Erkrankung.

Wann ist eine Operation bei Colitis ulcerosa notwendig?

Bei etwa jedem vierten bis fünften Betroffenen verläuft Colitis ulcerosa besonders schwer oder kompliziert. Bei diesen Patienten kann es etwa zu hochgradigen Blutungen kommen, starker Schleimhautzerstörung oder fehlendem Ansprechen auf Medikamente. In diesen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff notwendig werden, bei dem der gesamte Dickdarm entfernt wird (Kolektomie). Trotz dieses Eingriffs ist ein weitgehend normales Leben möglich. Denn in vielen Fällen kann der natürliche Stuhlgang erhalten bleiben – durch eine spezielle Verbindung zwischen Dünndarm und After, die den entfernten Dickdarm funktionell ersetzt.

Colitis ulcerosa erfordert langfristige Betreuung und Verlaufskontrolle

Die Entwicklung der chronischen Darmschleimhautentzündung muss regelmäßig durch einen Arzt kontrolliert werden, auch in beschwerdefreien Phasen. So lassen sich mögliche Rückfälle frühzeitig erkennen, die Therapie anpassen und das Risiko für Folgeerkrankungen minimieren. Da CED das Risiko für die Entstehung von Darmkrebs erhöht, sollten Krebsvorsorgetermine gerade bei längerem Krankheitsverlauf nicht vernachlässigt werden.

Wie die Erkrankung verläuft und welche Beschwerden typisch sind, erfahren Sie unter Colitis ulcerosa: Symptome & Ursachen.

Welche Untersuchungen zur Diagnose führen, lesen Sie auf der Seite Colitis ulcerosa: Diagnose.

Antworten auf häufige Fragen finden Sie auf: Colitis ulcerosa: FAQ.