Die Diagnose von Colitis ulcerosa wirft oft viele Fragen auf: Wie findet man heraus, ob es sich wirklich um die chronische Dickdarmentzündung handelt – und nicht um eine harmlose Infektion oder eine andere Form der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED)? Um die Erkrankung von anderen Darmleiden abzugrenzen und die optimale Therapie zu finden, ist oft ein Zusammenspiel aus ärztlichen Gesprächen und verschiedenen Untersuchungen notwendig.
Bei der Autoimmunerkrankung des Darms kommt es zu einer Schleimhautentzündung, die sich vom Mastdarm (Rektum) aus kontinuierlich ausbreitet. Da die Symptome anfänglich denen anderer Darmerkrankungen (z. B. bakteriellen Infektionen oder Reizdarmsyndrom) ähneln, ist für die Wahl der optimalen Therapie eine genaue Abklärung wichtig.
Wie sich Colitis ulcerosa bemerkbar macht, erfahren Sie auf: Colitis ulcerosa: Symptome & Ursachen.
In einem Gespräch erfragt der Arzt die aktuellen Beschwerden, deren Dauer und Intensität. Auch Symptome wie Gelenkschmerzen oder Hautveränderungen können bei der Diagnose wichtig sein. Die persönliche Krankengeschichte des Patienten und eine mögliche familiäre Vorbelastung für Autoimmunerkrankungen des Darms können wichtige Hinweise auf die Ursache Ihrer Beschwerden geben.
Nach dem Gespräch folgen meist erste Blut- und Stuhluntersuchungen. Hierbei wird etwa der Entzündungswert CRP bestimmt oder das Eiweiß Calprotectin im Stuhl gemessen. Beide Werte können auf eine aktive Entzündung im Verdauungstrakt hindeuten. Auch ein Blutbild, Leberwerte und weitere Laborparameter helfen, das Gesamtbild einzuordnen.
Die entscheidende Untersuchung zur Diagnose von Colitis ulcerosa ist die Koloskopie, also eine Spiegelung des Dickdarms. Sie dient der Beurteilung, wie stark die Schleimhaut entzündet ist und wie weit sich die Veränderungen ausgebreitet haben. Bei Colitis ulcerosa sind die Befunde meist typisch: Eine kontinuierliche Entzündung beginnend im Mastdarm, oft mit Rötungen, Schleimhautblutungen oder kleinen Geschwüren. Zudem können die Ärzte während der Untersuchung Gewebeproben (Biopsien) entnehmen, die anschließend mikroskopisch untersucht werden. Dieses sogenannte histologische Bild hilft, die Diagnose weiter abzusichern.
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In manchen Fällen ist keine eindeutige Diagnose durch die Koloskopie möglich, z. B. weil die Entzündung nicht der klassischen Erwartung bei Colitis ulcerosa entspricht. In solchen Fällen können andere bildgebende Verfahren zum Einsatz kommen. So hilft eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Computertomographie (CT) dem Arzt, die Darmentzündung gegenüber Morbus Crohn abzugrenzen oder mögliche Komplikationen zu beurteilen. Auch eine Sonografie (Ultraschall) des Bauchs kann hilfreiche Hinweise geben, z. B. auf Schäden in der Dickdarmwand.
Eine kompakte Übersicht zur Erkrankung finden Sie auf: Was ist Colitis ulcerosa?
Nach Sicherung der Diagnose „Colitis ulcerosa“ wird schnellstmöglich die richtige Behandlung eingeleitet – individuell angepasst an Ausdehnung, Aktivität und Verlauf der Erkrankung. Dabei reicht das Spektrum von klassischen entzündungshemmenden Medikamenten bis zu Biologika, die gezielt in das überaktive Immunsystem eingreifen.
Mehr dazu lesen Sie auf der Seite Colitis ulcerosa: Therapieoptionen.
Und Antworten auf häufige Fragen finden Sie in unserem Bereich Colitis ulcerosa: FAQ.