Welche Therapieoptionen gibt es bei Riesenzellarteriitis?

Die Riesenzellarteriitis – auch als ‚Rheuma im Kopf‘ bekannt – ist eine entzündliche Erkrankung der Blutgefäße, die vor allem Menschen ab 50 Jahren betrifft. Eine möglichst frühzeitige Behandlung ist wichtig, da die Entzündung der Schläfenarterien und anderer großer Blutgefäße unbehandelt schwerwiegende Folgen haben kann. Viele Betroffene stellen sich die Frage: Was hilft gegen die Schmerzen? Mit modernen Therapien lassen sich die Beschwerden in den meisten Fällen gut kontrollieren und bleibende Schäden verhindern. Ziel der Behandlung ist es, die Entzündung rasch einzudämmen und Rückfällen langfristig zu verhindern.

Traditionell werden die akuten Entzündungen mit Glukokortikoiden, besser bekannt als Kortison, behandelt. Sie wirken zuverlässig gegen akute Entzündungen, sind jedoch bei längerfristiger Anwendung mit teils erheblichen Nebenwirkungen verbunden. Dazu zählen unter anderem ein erhöhtes Risiko für Osteoporose, Diabetes, Gewichtszunahme und Bluthochdruck. Daher lautet eine häufige Frage: Gibt es Alternativen zu Kortison? Die gute Nachricht: Mit modernen Wirkstoffen wie Biologika stehen heute gezielte Therapien zur Verfügung, die das Immunsystem regulieren und langfristig helfen können.

Biologika bei Riesenzellarteriitis: Wie sie wirken und helfen

Biologika sind biologisch hergestellte Arzneimittel, die gezielt in das fehlgeleitete Immunsystem eingreifen. Sie blockieren entzündungsfördernde Proteine (Botenstoffe), die bei Autoimmunerkrankungen oft übermäßig produziert werden und schmerzhafte, teils gefährliche Immunreaktionen auslösen. Diese Substanzen lösen eine Kettenreaktion im Immunsystem aus – mit schmerzhaften und potenziell gefährlichen Folgen. Ein passendes Biologikum unterbricht diese Signalkette, indem es die Botenstoffe daran hindert, weitere Entzündungsreaktionen auszulösen. Auf diese Weise kann die akute Entzündung gestoppt und in vielen Fällen vollständig zum Abklingen gebracht werden. Für viele Patienten mit Riesenzellarteriitis bedeutet das: weniger Schmerzen, spürbar mehr Lebensqualität und ein deutlich geringeres Risiko für dauerhafte Schäden, etwa am Sehnerv.

Welche Vor- und Nachteile haben Biologika bei Riesenzellarteriitis?

Ein großer Vorteil der Biologika-Therapie liegt in der Möglichkeit, die Kortisondosis deutlich zu senken – in vielen Fällen kann Kortison sogar ganz abgesetzt werden. Damit sinkt das Risiko für langfristige Nebenwirkungen erheblich, und der Alltag der Betroffenen wird spürbar erleichtert. Studien zeigen zudem, dass viele Patienten bereits wenige Tage nach Beginn der Behandlung eine deutliche Linderung ihrer Beschwerden verspüren.
Als Nachteil empfinden manche Patienten die Art der Anwendung: Die bei Riesenzellarteriitis eingesetzten Biologika werden in der Regel per subkutaner Injektion verabreicht – also unter die Haut gespritzt. Dies kann entweder in der Arztpraxis erfolgen oder, nach entsprechender Schulung, auch selbstständig zu Hause durch die Patientin, den Patienten oder Angehörige.

Warum ärztliche Kontrolle bei der Riesenzellarteriitis-Therapie wichtig ist

Unabhängig von der gewählten Therapieform – und selbst bei deutlicher Besserung der Beschwerden – bleibt die regelmäßige ärztliche Kontrolle unverzichtbar. Entzündungswerte im Blut und bildgebende Verfahren, wie sie bereits zur Diagnose eingesetzt wurden. Lesen Sie hier mehr über die Diagnosemöglichkeiten ermöglichen es, den Rückgang der Entzündung zuverlässig zu überwachen. Zugleich lassen sich so neue Gefäßverengungen oder Aussackungen frühzeitig erkennen. Nur durch diese engmaschige Begleitung kann die Behandlung individuell angepasst und langfristig erfolgreich gesteuert werden.

Welche Möglichkeiten gibt es, das Wohlbefinden bei Riesenzellarteriitis zu steigern?

Ergänzend zur medikamentösen Therapie können Sie selbst einiges dafür tun, dass es Ihnen besser geht: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige moderate Bewegung und ein allgemein achtsamer Umgang mit sich selbst helfen dabei, Körper und Seele im Gleichgewicht zu halten. Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers, nehmen Sie Veränderungen ernst und halten Sie Ihre Kontrolltermine konsequent ein – so fördern Sie den langfristigen Therapieerfolg.

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